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-Progressive Retinaatrophie (prcd-PRA)-

 

Die Progressive Retinaatrophie, kurz PRA, ist eine erblich bedingte Netzhauterkrankung, bei der sich die Sinneszellen in der Netzhaut des Auges langsam, aber unaufhaltsam abbauen. Sie führt – leider immer – zur Erblindung des betroffenen Hundes.
Bei der Form prcd-PRA, die beim English Cocker Spaniel vorkommt, beginnt der Krankheitsverlauf meist in jungen Jahren. Zunächst funktionieren die Stäbchenzellen, die für das Sehen bei Dämmerlicht zuständig sind, nicht mehr richtig. Es kommt zur Nachtblindheit. Im weiteren Verlauf werden auch die Zapfenzellen zerstört – der Hund verliert schließlich vollständig sein Sehvermögen.
Aktuell gibt es keine Therapie für prcd-PRA. Deshalb ist die präventive Genanalyse so wichtig – nur so kann sichergestellt werden, dass diese Krankheit nicht weitervererbt wird.

 


Vererbung: So funktioniert der Erbgang bei prcd-PRA

Die prcd-PRA wird autosomal rezessiv vererbt. Das bedeutet:

  • Nur Hunde, die zwei mutierte Gene (eines von jedem Elternteil) geerbt haben, erkranken.

 

  • Hunde mit nur einem defekten Gen (Träger) erkranken selbst nicht, können die Mutation aber weitergeben.
  • Wird ein Träger mit einem anderen Träger verpaart, besteht eine 25 %ige Wahrscheinlichkeit, dass ein Welpe betroffen ist und später erblindet.


 

Genotypen im Überblick

Genotyp

Bedeutung

Gesundheitsstatus

Zuchteinsatz

N/N (frei / clear / Optigen A)

Hund trägt kein defektes Gen

Wird nicht erkranken

Uneingeschränkter Zuchteinsatz

N/PRA (Träger / carrier / Optigen B)

Hund trägt ein defektes Gen

Erkrankt nicht, aber 50 % Vererbungsrisiko

Nur mit einem freien Partner verpaaren

PRA/PRA (betroffen / affected / Optigen C)

Hund trägt zwei defekte Gene

Sehr hohes Risiko, zu erkranken

Nicht zur Zucht empfohlen, Ausnahme mit gesundem Partner möglich (reinerbige Trägernachzucht)


Verpaarungstabellen – was kommt dabei heraus? 


Vater

Mutter

Nachkommen

A (frei)

A (frei)

100 % A (frei)

A (frei)

B (Träger)

50 % A, 50 % B

A (frei)

C (betroffen)

100 % B

B (Träger)

B (Träger)

25 % A, 50 % B, 25 % C

B (Träger)

C (betroffen)

50 % B, 50 % C

C (betroffen)

C (betroffen)

100 % C (alle betroffen)

Wichtig: Durch sorgfältige Gentests kann prcd-PRA vollständig aus der Zucht ausgeschlossen werden – ohne gesunde Trägertiere direkt aus der Zucht zu nehmen. Das hilft, den Genpool breit und gesund zu halten.


Ein Hinweis zum Schluss
Ein Hund, der frei von prcd-PRA ist, wird nicht an dieser Form der PRA erkranken.
Das bedeutet jedoch nicht, dass er generell vor Augenerkrankungen sicher ist. Es gibt weitere Formen der PRA oder andere Augenkrankheiten wie Katarakt (grauer Star), die genetisch unabhängig sind.
Daher ist regelmäßige tierärztliche Augenuntersuchung (z. B. DOK/EVCO) zusätzlich zum Gentest empfehlenswert – für einen klaren Blick ins Leben!