Der Cocker Spaniel ist einfach ein Sonnenschein auf vier Pfoten – fröhlich, robust und voller Energie.
Mit seinem sanften, anhänglichen und treuen Wesen hat er sich seit über 100 Jahren einen festen Platz in den Herzen von Jägern, Familien und Sportbegeisterten erobert. Sein seidiges, mittellanges Fell in den schönsten Farben und dieser liebevolle, fast schon samtweiche Blick aus seinen tiefgründigen Augen machen ihn unwiderstehlich.
Ein glücklicher Cocker? Den erkennt man sofort an seinem unermüdlichen Schwanzwedeln – es scheint, als würde sein Herz direkt über die Schwanzspitze hinausstrahlen.
Spaniels gehören zu den ältesten Hunderassen und blicken auf eine interessante Vergangenheit zurück. Sei es die Abbildung auf einer Münze Philipps II. von Makedonien, die als die vermutlich älteste Abbildung eines Spaniels gilt oder die zahlreichen Beschreibungen von Spaniels beim jagdlichen Einsatz. Bis zum 16. Jahrhundert findet sich allerdings nirgendwo die Bezeichnung Spaniel. Die ist erstmals für Aufzeichnungen belegt, die am Hofe Heinrich VIII. gemacht wurden. Auffällig ist die häufige Verwendung des Begriffs Spaniel in William Shakespeares Stücken. Offensichtlich genossen die Spaniels zu seiner Zeit wachsende Popularität.
Zu den Vorfahren des English Cocker Spaniels gehören spanische Vogelhunde. Spaniels und Setter voneinander zu unterscheiden, fällt den meisten Hundekennern leicht. Dabei war diese Trennung längst nicht immer so klar. Bis ins 18. Jahrhundert hinein galt die Unterscheidung als schwierig. In England gab es sogar zum Vorstehen abgerichtete Spaniels, die man offiziell als Setter bezeichnete.
Der Name Cocker ist erst seit Ende des 18. Jahrhunderts geläufig, als man begann, die Spaniels nach ihrer Größe zu klassifizieren. Die kleineren Varianten bezeichnete man fortan als Cocking Spaniel oder Cocker, die größeren Spaniels als Field Spaniel oder English Spaniel. Der Sussex Spaniel bekam eine eigene, dem Ort seiner Herkunft angepasste Bezeichnung. Er stammte aus Sussex. Cocker wurde vom englischen Woodcock (= Waldschnepfe) abgeleitet, weil eben diese in den Wäldern von den Hunden aufgescheucht wurde. Aber auch zu diesem Zeitpunkt wusste niemand, welche Hunde eigentlich genau unter diese Bezeichnung fielen. Obwohl es tendenziell in die heutige Richtung ging, herrschte lange Zeit Wirrwarr um den Cocker Spaniel. Der Typ interessierte anfangs wenig – alle Spaniels unter 25 Pfund Gewicht galten einst als Cocker.
Deshalb blieben Cocker Spaniels lange eine Zwischenstufe zwischen Working Spaniel und Toy Spaniel. Die gezielte Spanielzucht geht übrigens auf das Jahr 1873 zurück. In diesem Jahr erfolgte die Gründung des Kennel Clubs. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt die Abgrenzung zwischen den einzelnen Spanielrassen als abgeschlossen und es erfolgten keine Kreuzungen verschiedener Spanielrassen mehr. Im 19. Jahrhundert erfreuten sich Spaniels als Jagdbegleiter großer Beliebtheit. Die Gründung des ersten kontinentalen Zuchtverbands erfolgte 1904. Mit der Gründung des Jagdspaniel-Klubs im Jahr 1907 entstand ein zentraler Anlaufpunkt für Spaniel-Liebhaber und -züchter.
Quelle VDH